Quiet Quitting

Quiet Quitting beschreibt ein Phänomen, das auf den ersten Blick still wirkt – und gerade deshalb so viel Aufmerksamkeit bekommt. Wer sich bewusst entscheidet, nur noch das zu leisten, was vertraglich vereinbart ist, verabschiedet sich nicht zwangsläufig vom Arbeitsplatz, sondern vielmehr von der ständigen Bereitschaft, über die eigenen Grenzen hinauszugehen. Für viele, die sich beruflich neu ausrichten oder im jetzigen Job keine Perspektive mehr sehen, kann Quiet Quitting ein innerer Wendepunkt sein.

Im Karriere Coaching Hamburg oder im Karriere-Profiling in Hamburg wird dieses Thema inzwischen häufiger angesprochen. Nicht als „Trend“, sondern als ernstzunehmendes Zeichen innerer Überforderung, fehlender Anerkennung oder einfach einer Grenze, die gezogen wurde. Wer sich ausbrennt, statt sich zu entfalten, verliert langfristig nicht nur Motivation, sondern auch die Verbindung zu sich selbst. Und genau hier beginnt die eigentliche Frage: Was wäre stattdessen möglich?

Was hinter der stillen Entscheidung oft steckt

Wer sich nicht mehr voll einbringt, hat meist einen guten Grund. Vielleicht ist da Frust über mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten. Vielleicht eine Führungskultur, die eher kontrolliert als inspiriert. Vielleicht ein Arbeitspensum, das sich kaum noch mit dem privaten Leben vereinbaren lässt.

In der Karriereberatung in Hamburg zeigt sich: Nicht immer wird die Entscheidung für Quiet Quitting bewusst getroffen. Oft ist es ein Prozess. Erst fehlt die Freude. Dann die Energie. Irgendwann auch das Gespräch. Und wenn das Gefühl überwiegt, dass Engagement keine Wirkung zeigt, entsteht die stille Distanz – kein lauter Protest, sondern ein leiser Rückzug.

Worum es beim Quiet Quitting wirklich geht

Quiet Quitting bedeutet nicht Arbeitsverweigerung – sondern Selbstschutz. Es ist ein klares Nein zu unbezahlter Mehrarbeit, zu ständiger Erreichbarkeit, zu unausgesprochenen Erwartungen. Es ist aber auch ein Versuch, die eigene Balance zwischen beruflichem Anspruch und persönlichem Wohlbefinden wiederherzustellen. Und dieses Bedürfnis ist nicht nur legitim, sondern oft überfällig.

Viele Beschäftigte ziehen sich nicht aus Desinteresse zurück, sondern weil sie spüren, dass das bisherige Geben nicht im Gleichgewicht mit dem Nehmen steht. Die Grenze wird dort gezogen, wo Überstunden zur Regel werden, wo Initiative selbstverständlich erwartet, aber kaum gewürdigt wird. Quiet Quitting ist dann kein Rückzug aus Verantwortung, sondern eine Rückbesinnung auf das, was im Vertrag steht – und auf das, was emotional tragbar ist.

Führung ist gefragt, aber nicht allein verantwortlich

Wer Führung übernimmt, hat heute eine doppelte Aufgabe: Leistung ermöglichen – und Sinn vermitteln. Beschäftigte gehen die „Extra-Meile“ nicht, weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Dafür braucht es Vertrauen, Augenhöhe und eine Kultur, in der Engagement gesehen wird. Wenn jedoch Mehrleistung zur stillschweigenden Norm wird, entsteht ein schleichender Verschleiß.

Quiet Quitting kann so betrachtet auch als Spiegel dienen. Als Chance, wieder ins Gespräch zu kommen – über Erwartungen, Grenzen, Entwicklungsspielräume. Denn genau hier zeigt sich, ob ein Unternehmen bereit ist, zuzuhören. Und ob eine Führungskraft den Mut hat, nicht nur Aufgaben zu verteilen, sondern Beziehungen zu gestalten.

Wenn die Grenze zum Neuanfang wird

Nicht jede Entscheidung für Quiet Quitting muss dauerhaft sein. Manchmal ist sie der erste Schritt zu etwas Neuem. Zu einer beruflichen Umorientierung, zu mehr Klarheit über eigene Werte und Bedürfnisse, vielleicht auch zu einem neuen Job. Wer spürt, dass das eigene Potenzial nicht mehr gefragt ist, hat jedes Recht, sich neu auszurichten – nicht trotzig, sondern selbstfürsorglich.

Ein individuelles Karriere-Profiling in Hamburg kann genau hier unterstützen: indem es sichtbar macht, was Sie ausmacht. Was Sie brauchen, um Ihre Stärken zu leben. Und was ein Arbeitsumfeld leisten muss, damit Sie sich wieder einbringen können – nicht, weil es erwartet wird, sondern weil es sich gut anfühlt.

Die stille Kündigung ist auch eine Einladung

Quiet Quitting muss kein Ende sein. Es kann der Anfang einer ehrlicheren Arbeitsbeziehung sein – oder der Beginn eines neuen beruflichen Kapitels. Wenn Sie an diesem Punkt stehen, spüren Sie vermutlich längst, dass Veränderung möglich ist. Vielleicht braucht es nur noch die Erlaubnis, die Entscheidung nicht länger zu vertagen. Sie dürfen wählen, was Ihnen guttut. Und wie viel von sich Sie geben wollen – und wofür.

Karriere Coach

Wie kann ich wieder mehr "ich" sein im Job? Als Arbeits- und Organisationspsychologin und Karriere-Coach begleite ich Fach- und Führungskräfte in Hamburg und bundesweit bei der Stärkung Ihrer Karriere-Kompetenz. Gemeinsam klären wir Fragen wie: Was genau macht mich so unzufrieden im Job? Soll ich den neuen Job annehmen oder doch besser bleiben? Oder: Was muss ich tun, um meinen Traumjob zu bekommen? Das Ziel ist, dass Sie bald wieder zufrieden und erfolgreich sind – in einem Job, der wirklich passt.