Charakter
Charakter prägt, wie wir denken, entscheiden und fühlen – und genau deshalb spielt er eine zentrale Rolle, wenn es um berufliche Orientierung geht. Gerade wenn äußere Umstände instabil sind, kann die eigene Wesensart Halt geben. Und sie ist der beste Ausgangspunkt für einen Weg, der nicht nur Erfolg verspricht, sondern auch Sinn macht.
Wer sich in einem Karriere-Profiling in Hamburg oder im Karriere Coaching Hamburg intensiv mit der eigenen beruflichen Identität auseinandersetzt, begegnet früher oder später genau dieser Frage: Passt mein Job zu meinem Charakter – oder versuche ich, mich einem Bild anzupassen, das eigentlich nicht zu mir gehört?
Charakter ist kein Projekt der Selbstoptimierung
In einer Arbeitswelt, die Leistung, Anpassungsfähigkeit und Veränderungsbereitschaft hochhält, wird oft übersehen, dass unser Charakter keine Spielmasse ist. Er ist tief verankert, zu großen Teilen genetisch geprägt und wird durch frühe Erfahrungen und persönliche Prägungen geformt.
Zwar entwickeln wir uns im Laufe des Lebens weiter – doch wer glaubt, den eigenen Charakter beliebig umformen zu können, unterliegt einem Irrtum, der in vielen Karrieren zu innerer Erschöpfung führt.
Wenn das Außen nicht zum Innen passt
Viele Beschäftigte erleben eine leise, anhaltende Unzufriedenheit im Beruf, ohne sofort zu erkennen, woran es liegt. Nicht selten ist der Grund ein ständiger Anpassungsdruck: Erwartungen erfüllen, sich „teamfähiger“ geben, lauter auftreten, strukturierter arbeiten.
Doch was, wenn der eigene Charakter ganz anders tickt? Wenn Ruhe, Tiefe oder kreative Unruhe keine Schwächen, sondern individuelle Stärken sind, die nur im falschen Kontext überfordern?
Berufliche Entscheidungen entlang des Charakters treffen
Ein Perspektivwechsel kann entlasten: Es geht nicht darum, den Charakter einem Beruf anzupassen – sondern einen Beruf zu finden, der den eigenen Charakter trägt.
Genau hier setzen Methoden wie das Karriere-Profiling und der Karriere-Navigator an. Sie helfen, innere Muster sichtbar zu machen, die oft über Jahre durch äußere Anforderungen überlagert wurden.
Wer versteht, wie er oder sie wirklich „gestrickt“ ist, kann bewusster wählen: den passenden Arbeitsplatz, die stimmige Rolle, die richtige Richtung.
Das Big-Five-Modell als Orientierungshilfe
Eine fundierte Möglichkeit, den eigenen Charakter greifbar zu machen, bietet das Modell der Big Five. Es beschreibt fünf zentrale Persönlichkeitsdimensionen – Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und emotionale Stabilität.
Die Kombination dieser Merkmale ergibt ein individuelles Profil, das weder bewertet noch normiert, sondern beschreibt. Dieses Profil kann ein wertvoller Kompass sein, um berufliche Entscheidungen nicht mehr gegen die eigene innere Struktur zu treffen, sondern mit ihr.
Der Mut, sich selbst treu zu bleiben
Sich beruflich neu zu orientieren bedeutet nicht, sich neu zu erfinden. Es bedeutet oft, zu sich zurückzufinden. Charakter ist nichts, was korrigiert werden muss – sondern etwas, das verstanden und ernst genommen werden darf.
Quellen & Literaturtipps: