Mid-Career-Crisis
Die Mid-Career-Crisis oder Job-Sinnkrise betrifft in der Regel Menschen zwischen 35 und Anfang 50, eine sehr große Altersspanne, da Krisen genauso divers sind, wie wir Menschen. Man steht an einem Punkt in der eigenen Karriere an dem man auf den eigenen Weg zurückschaut und ihn hinterfragt. Sie betrifft dabei alle Hierarchieebenen und Berufe.
Eine verdichtete Arbeitswelt, in der Menschen gefühlt immer schneller im „Hamsterrad“ laufen müssen, trägt dazu erheblich bei. Mögliche Gründe sind: Die Person hat sich verändert, der Job aber nicht. Man ist über- oder unterfordert. Es fehlt der Sinn in der Tätigkeit. In dieser Lebensphase überdenken sie ihre bisherigen beruflichen Entscheidungen, was oft zu einer beruflichen und persönlichen Unsicherheit führt. Diese Krise wird häufig durch das Gefühl ausgelöst, in der aktuellen beruflichen Situation festzustecken oder nicht die erwarteten Fortschritte zu sehen.
Symptome und Auslöser
Typische Anzeichen einer Mid-Career-Crisis sind Unzufriedenheit mit der aktuellen beruflichen Position, ein Mangel an Motivation und die Frage nach dem Sinn der eigenen Arbeit. Diese Symptome können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter eine geringe Wertschätzung in der Arbeitsstelle, mangelnde Herausforderungen oder Frustration über das Ausbleiben von Beförderungen oder Gehaltserhöhungen. Zudem kann die Furcht, beruflich nicht mehr weiterzukommen oder „überholt“ zu werden, diese Krise verschärfen.
Strategien zur Überwindung
Um aus dieser Krise herauszukommen, ist eine proaktive Herangehensweise entscheidend. Eine Möglichkeit besteht darin, neue Qualifikationen zu erwerben oder zusätzliche Verantwortlichkeiten zu übernehmen, um die eigene Berufslaufbahn neu zu gestalten. Networking, also der Aufbau und die Pflege von beruflichen Kontakten, kann ebenfalls neue Perspektiven eröffnen und die berufliche Position stärken.
Eine weitere Strategie ist die Inanspruchnahme von Karriereberatung. Professionelle Karriereberater können dabei helfen, die persönlichen und beruflichen Ziele neu zu definieren und einen klaren, praktikablen Plan für die Zukunft zu entwickeln. Auch kann der Wechsel des Arbeitsumfeldes eine wirksame Lösung sein, um neues Engagement und Zufriedenheit in der beruflichen Laufbahn zu finden.
Psychologische Aspekte
Die psychologische Komponente der Mid-Career-Crisis sollte nicht unterschätzt werden. Es ist wichtig, dass sich Betroffene ihre Gefühle und Gedanken eingestehen und diese offen in einem geschützten Rahmen, beispielsweise in Gesprächen mit einem Karriere-Coach, adressieren. Das Verständnis, dass diese Krise auch eine Chance für persönliches Wachstum und berufliche Neuausrichtung bieten kann, ist eine wesentliche Erkenntnis, die zur Bewältigung beiträgt.
Quellen:
- Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), „Berufliche Weiterbildung als Strategie gegen die Mid-Career-Crisis“, Zugriff April 2024, https://www.iab.de/